Achtung Blogumzug – mit Neuigkeiten!

Liebe Leser, Freunde, Besucher, Kollegen –

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danke, dass Ihr mich auf und mit diesem Blog viele Jahre begleitet und bereichert habt.

Jetzt ist der Speicherplatz fast voll, es gab auch aus diversen anderen Gründen in letzter Zeit technische Probleme und daher habe ich beschlossen, an anderer Stelle eine Fortsetzung zu beginnen. Zum Stöbern bleibt dieser Blog offen und ich bin weiter hier erreichbar. Aber neue Artikel erscheinen ab jetzt  an der neuen Stelle, die ich gleich verrate.
 Ich würde mich riesig freuen, wenn ich euch dort wiedertreffe/lese.

Es ist ein guter Zeitpunkt für einen Neustart. Der alte Blog hat mich auf meinem Weg zur Verwirklichung meines Traums begleitet, Bücher zu schreiben und in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit einem Verlag zu veröffentlichen. Ich habe jede Menge  von Kollegen und Lesern gelernt und auch über mich. Nun ist der erste Band meiner Romantrilogie erschienen, mein bisher größtes Projekt, das mich die nächsten zwei, drei Jahre beschäftigen wird.Ich muss mich etwas besser organisieren, um das umzusetzen, und auch dabei hilft mir ein neuer, noch „aufgeräumter“ Blog.

Der Blog zur Trilogie bleibt übrigens aktiv.

Wie es mein Glück so will: Ich kann diesen Blog mit einer Ankündigung schließen, die mich sehr freut!  Die Romane „Die eine, große Geschichte“, „Die Nacht ist ein Klavier“ und „Das Meer in deinem Namen“, die es bisher nur als Kindle eBook gab, erscheinen Anfang Juni als Taschenbuchausgaben. Beim Verlag können sie bereits vorbestellt werden.

Danke, dass Ihr hier wart, danke für eure Anregungen, Kritik, guten Wünsche, Erfahrungen, interessanten Links und überhaupt für alles. Ohne euch wäre ich heute nicht dort angekommen wo ich bin – und das ist genau da, wo ich sein möchte.

Ich wünsche euch das Gleiche und hoffe wir treffen uns auf dem neuen Blog, hier bei der

MEERSCHREIBFRAU!

Die Anemonen meines Dreimal-Urgroßvaters

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Diese gelben Anemonen sind an sich nichts Besonderes – wäre da nicht ihre Geschichte.

Denn sie, bzw. ihre Vorfahren,  stammen aus dem Garten meines UrUrUrGroßvaters Anton Sladeck, der bis 1837 als „Großherzoglicher Fasanenjäger“ die Fasanerie im Forst Webicht östlich von Weimar betrieb, und zwar für „12 Thaler monatliche Besoldung, freyes Quartier, das benötigte Holz zur Beheitzung desselben, eine Livree der herzoglichen Jagd, sowie eine Bier- und Brodstelle.“

Er heiratete Luise Johanne Rosine Giersch, „uneheliche Tochter der Dorothea Friedericka Charlotte Gierschin, gebürtig aus Kahla, zum zweiten mahle in Unehren“.

Die Tochter dieser beiden, Luise (1821-1864), meine Ururgroßmutter, muss mit ihren Geschwistern  zwischen diesen Anemonen gespielt und später manche Arbeit verrichtet haben. Nach dem Mauerfall fuhren wir nach Weimar und suchten die alte Fasanerie im Webicht. Tatsächlich stand sie noch, als eine verlassene Waldgaststätte, in der wir herumstöbern konnten.

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Es liegt natürlich an meiner blühenden Fantasie, aber ich könnte schwören, dass ich ein Echo von Luises Lachen und das Schimpfen ihres strengen Vaters zeitlos im zauberhaften Frühlingswald widerhallen gehört habe.  Von den Anemonen haben wir einige mitgenommen, und sie vermehrten sich fröhlich im Garten meiner Eltern und nun auch in meinem. Es fühlt sich gut an.

Luise sah später so aus:

20130428_174337Sie heiratete meinen Urgroßvater Benjamin Erfurth, Hofkantor und Seminarlehrer in Weimar. Er schrieb ein Buch über die Flora von Weimar und ließ für sich 1849 den Sekretär anfertigen, an dem ich jetzt meine Geschichten entwerfe.

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Beide waren die ersten, die auf dem Familiengrab in Weimar bestattet wurden, das wir auch nach dem Mauerfall gefunden und restauriert haben und wo nun auch mein Vater ruht.

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Geschenke schrumpfen?/Don’t shrink the gifts

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„Ich bin so froh, dass wir keine Langschläfer sind!“ sagt mein Mann heute früh. „Wenn man den Tag am Anfang anfängt, hat man ein großes Geschenk. Wenn man ihn spät anfängt, hat man ja nur noch ein kleines Geschenk. So doof sind wir nicht.“
Dem ist nichts hinzuzufügen, oder?
Wir wollen die großen Geschenke, schließlich wissen wir nicht, wie viele es davon noch gibt. Warum sie liegenlassen oder klein machen? Nein, so doof sind wir nicht. 🙂
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„I’m so glad we always get up early“, my husband said this morning. „If you start the day at the beginning, you get a big gift. If you start it late, you only have a small gift left. We’re not so stupid.“
He is so right. We appreciate the big gifts. Why shrink them? We never know how many more of them there will be.

Das Ding mit der Wahrnehmung/Seeing things

Im Garten wohnt eine Maus. Sie läuft immer dieselbe Strecke, mit leicht erhobenem Schwanz, wie eilige Mäuse es eben tun. Ich habe sie länger nicht gesehen; gestern lief sie wie gewohnt wieder an der weißen Wand entlang, ein brauner Fleck auf flinken Füßen. Ich sah es aus dem Augenwinkel und dachte: Aha, die Maus. Eine Weile später wieder: Aha, die Maus. Diesmal hatte ich mehr Zeit als die Maus und drehte mich um, um sie zu betrachten.

Und da flog sie weg.

Gern hätte ich mein Gesicht gesehen. Die Maus war  ein Zaunkönig. Gleiche Farbe, gleiche Größe, gleiche Geschwindigkeit, gleicher Weg und ein erhobenes Schwänzchen. Nur eben keine Maus.

Nun überlege ich, wieviel Dinge man wohl täglich  in die gewohnte Wahrnehmungsschublade steckt und niemals sieht, wieviele davon am Ende davonfliegen. Was man da alles versäumt…!

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A mouse lives in our garden. It runs the same path daily, on fast feet. Today I saw it again and thought: Oh, the mouse.  Then I turned to watch it – and it flew away!

The mouse was a wren. Same path, same pace, same color, same size. Only not a mouse. Now I am wondering how many things we see and label without pausing to see them fly away as what they really are. The things we must miss!

Ich bin so reich…/I’m so rich…

…. denn ich habe einen ganzen Garten voller Gold! Und ich bin mir sicher, dass ein Banksafe voller Goldbarren mich nicht so glücklich machen würde. – Als Kind war ich  einen einsamen, traurigen Frühling lang eng mit einer Osterglocke befreundet. Sie hielt lange, denn es war ein kalter Frühling, und wir unterhielten uns jeden Tag. Sie war auch einsam, denn es gab nur eine. Meine Eltern mochten einen aufgeräumten Garten. Damals wünschte ich mir für später einen Garten voller Osterglocken. Im letzten Herbst kaufte mein Mann einen fünf-Kilo-Sack Osterglockenzwiebeln und jetzt ist unser Garten pures Glück. Ich könnte den ganzen Tag darin herumlaufen und sie leuchten sehen und mich mit jeder einzelnen unterhalten!

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… becuase I have a garden full of gold.

Sumpffarben/Swamp colors

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Noch sieht alles so kahl aus wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Doch im Sumpf finden sich trotzdem lauter verschiedene Farben. Die altersschwache Pappel mitten darin sieht allerdings immer so einsam aus, dass ich mich am liebsten neben sie in den Regen stellen würde und ihr eine gute Geschichte vorlesen.

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Everything still looks bleak, not a green leaf anywhere. But the swamp still offers surprising colors. Only the old poplar tree in the middle always looks so lonely I feel tempted to stand beside it in the rain and read it a good story.

Überlebende/Survivors

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Sie waren die letzten Wochen unter einer dicken eisverkrusteten Schneedecke begraben. Und jetzt sehen sie so aus – unverzagt, aufrecht und strahlend. Und die dazugehörigen Bienen haben zum Glück auch überlebt. Daran möchte ich mir ein Beispiel nehmen, wenn es mal wieder hart auf hart kommt.
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They were bruried under a thick blanket of ice and snow the past weeks. And here they are, upright, unfazed and beaming. When hard times happen to me, I want to remember them and try to be as strong.

Die Hand des Winters/The hand of Winter

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Noch ein letztes mal streckt der Winter eine knochige Hand nach unseren Blumenbeeten aus wie ein Ertrinkender. Aber es wird ihm nichts nützen!
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Winter grabs our flowerbeds with an icy hand for the last time like a drowning man. But it won’t save him 🙂

Wärme!/Warmth!

Drr Wettermann trägt ein erleichtertes Lächeln. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil der Winter so lange gedauert hat. Du kannst doch nichts dafür, lieber Wettermann. Und alles ist wieder gut, weil du etwas von 19 Grad in zehn Tagen erzählt hast und wir uns diesmal doppelt freuen, weil wir so lange Geduld haben musssten. Dann wird es wohl bald so aussehen.

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The Weatherman is happy because Winter will finally leave us in a few days. Winter seemed to be on his conscience, though it wasn’t his fault. Don’t worry, dear weatherman, everything will be green soon and we will be doubly happy because it took so long.

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