Der Weihnachtswind (Taschenbuch/ebook)

Der Weihnachtswind (Taschenbuch/ebook)

…weht wieder. Zeit für geheimnisvolle, wärmende, spannende Geschichten für Winterabende und Kerzenschein. Geschichten, die Sie noch nie gehört haben. Zum Vorlesen, Verschenken oder Genießen.

Auch als ebook erhältlich.

Engel vor dem Fenster (Taschenbuch)

Engel vor dem Fenster (Taschenbuch)

„…Es wurde rasch dunkel, Ferdi wandte sich endgültig zum Gehen, zuckte zusammen. Hatte der weiße Fuß des Engels nicht eben ungeduldig – oder unglücklich – gewippt? Quatsch, es war nur die Ohrenklappe seiner Mütze gewesen, die sich im Wind an seinem Augenwinkel bewegt hatte. Aber jetzt fiel ihm etwas anderes auf. In der Erde steckte ein Schild: „Denkmalpate gesucht! Bitte melden Sie sich bei der Friedhofsverwaltung.“
Ferdi wollte jetzt nur noch nach Hause. Seine Füße froren und sein Magen dachte an das frische Brot und seinen Lieblingskäse, der zuhause auf ihn wartete. Der Weg wurde ihm lang. Als er die Haustür aufschloss, hatte er den Engel schon vergessen.
Mitten in der Nacht schreckte er auf. Hatte ihn nur das Licht eines Scheinwerfers geweckt, der draußen vorbeihuschte? Der unerbittliche Motor eines frühen Streufahrzeugs? Oder war es sein Traum gewesen? Es schien ihm, als sei der wichtig gewesen. Er bemühte sich, die Fetzen der Erinnerung daran zusammenzusetzen. Der Engel! Es war das Gesicht des Engels mit der schwarzen Nase. Es war ganz dicht vor seinem gewesen. Der Engel hatte ihn angesehen –oder doch nicht? Dann war da der Fuß. Er hatte gewippt, in Wirklichkeit bestimmt nicht, aber im Traum auf jeden Fall. Energisch gewippt, fast so, als wollte der Engel Ferdi einen Tritt geben.
Das Schild sah Ferdi auch immer noch vor sich. „Denkmalpate gesucht!“. Im Traum war Schnee in die Buchstaben gefallen, so dass sie funkelten.
Pate für einen Engel? Ging das? Waren es nicht die Engel, die für die Menschen zuständig waren? Kopfschüttelnd wickelte sich Ferdi wieder in seine Decke…“

Wenn Sie wissen möchten, warum dieser Engel nicht nur mit dem Fuß wippt, sondern einem Journalisten einen Tritt verpaßt: Das ist ein Auszug aus der Geschichte „Pate für einen Engel“, die Sie in dem Buch „Engel vor dem Fenster“ finden.

Warum es sich manchmal lohnt…

…die ganz große Tüte Kartoffelchips zu kaufen, erfährt man hier

Für die, die kein Buch kaufen möchten ohne zu wissen wie ich schreibe und für die, die das Buch schon gelesen haben, gibt es hier einen Online-Fortsetzungroman, der nun nach der Sommerpause in etwa wöchentlichen Abständen wieder weitergeht.
Ihr seid herzlich eingeladen:

Zum Aufwärmen

Wenn wir früher nicht wußten, was wir jemandem schenken sollten, der schon alles zu haben schien, sagte meine Mutter: „Na, dann eben eine diamantenbesetzte Bauchnabelbürste!“
Meine Schwester hat dann tatsächlich Puppenzahnbürsten mit Glasperlen und Straßsteinchen beklebt und unseren achtzigjährigen Großtanten verehrt. Ich wüßte heute noch gerne, was sie gedacht haben.
Als ich jetzt zwecks Roman-recherchen in alten Briefen blätterte, stellte ich fest, dass ich das einmal einem längst verstorbenen alten Freund erzählt haben muß, der prompt nach Stift und Papier griff. Die Diamanten verwarf er als unbrauchbar weil überflüssig und ersetzte sie durch eine kleine Drehorgel, was bedeutend mehr Sinn macht.
Heraus kam dieses:


(c) Thomas Hentschel

Diese musikalische Bauchnabelbürste ist genau das richtige an einem kalten Tag und eine liebe Erinnerung an einen alten Freund, an dessen lebens- und farbenfrohe, weise Querdenkerei mich mitunter die geniale Dichtung von Nils Pickert erinnert.
Ich werde die Bauchnabelbürste aber nicht im aktuellen Roman verwenden, sondern im nächsten, der die ganze Zeit schon wie eine zweite Stimme in meinem Hinterkopf spielt.

Bonbons für die Seele

Unsere Berliner Fußball-Hertha hat gewonnen! Eine Sensation! Ich habe fünf brüllende Männer zwischen 18 und 70 auf unserem Sofa mit Apfelstrudel versorgt und mich amüsiert.
Bei diesem Wetter gibt es sonst nicht viel zu erzählen. Wir haben seit Wochen keine Sonne gesehen, es ist einfach nur grau in grau und es passiert draußen gar nix. Fotos kann man bei dem Licht schlichtweg nicht machen.
Aber da war noch was anderes.
Ich hasse einkaufen wie die Pest, und Kochen und Essen sind für mich notwendige Übel, die schnell erledigt werden und die ich vergesse, wenn mich niemand daran erinnert. Aber an Heiligabend bekamen wir von unseren Nachbarn eine geheimnisvolle Styroporkiste mit der Weisung, sie sofort aufzumachen, weil sie kalt gestellt werden müsse. Wir folgten neugierig dieser Aufforderung. Schon als ich den Klebestreifen entfernte entwich der Kiste ein wunderbarerer Duft. Aus einer Holzkiste mit Holzwolle kamen Leckereien zutage – aber was für welche! Unsere Nachbarn wissen, dass wir Fisch mögen, aber der uns eigentlich nur an der See schmeckt – denn wirklich frischen Fisch gibt es zumindest in unserer Gegend von Berlin nicht. Die geheimnisvolle Kiste kam von einem Fischgeschäft aus Wilhelmshaven. Sie enthielt Lachs mit hausgemachter Senfsoße, Heringshappen in Zitronenminze, Fkußkrebssalat, geräucherten Aal, Matjes, Nordseekrabben und Riesengarnelen. Frisches Vollkornbrot war auch noch dabei. Was haben wir geschlemmt am nächsten Tag! So frischen Fisch haben wir noch nicht mal an der Küste gegessen. Tatsächlich haben wir eigentlich noch nie etwas gegessen, was uns so gut schmeckte. Wir haben nachts noch davon geträumt. Es schmeckte nach Meer und Weite und frischer Luft und Träumen. Und gesundheitlich haben uns die Fischtage auch einen deutlichen Kick gegeben.
Wir haben dann einen Aufkleber mit einer Internetadresse gefunden und zu Silvester für uns und Gäste prompt noch einmal so eine Kiste bestellt. Das war ein Riesenhit.
In Zukunft, wenn wir uns mal etwas Besonderes gönnen wollen, werden wir da mal eine kleine Portion bestellen. Es muss nicht der Lachs sein oder der Flußkrebs (den ich noch nie gegessen ahtte und der extrem lecker war). Die Heringshappen und Krabben reichen völlig, dann ist das gar nicht so teuer – und jedenfalls billiger als Schnaps, Zigaretten oder Urlaub 🙂
Die Internetseite ist sehr übersichtlich aufgebaut, und wenn man bis 15.00 bestellt, ist die Ware am nächsten Tag bis 12.00 im Haus, das klappt wunderbar. Und ein originelles Geschenk ist es auch.
Ich freu mich schon auf das nächste Mal!
Wer Interesse hat, den Laden findet man hier.

Alles im Sack

Diesen kleinen Weihnachtsmann hat mir Peter zu unserem ersten Weihnachten geschent, 1995. Ich mag ihn, weil er die ganze Welt im Sack trägt. Den weiten Himmel mit dem kühlen Zwinkern der Sterne. Das Flüstern des Windes und den Geruch nach Frost, das Knirschen von Schritten in der stillen Einsamkeit. Das würdige Schweigen in den Tannen und das Versprechen von Frühling unter dem Schnee. Was braucht man mehr? Das sind alle Geschenke, die ich möchte.

Man kann natürlich auch Geschichten verschenken. Ein gutes Buch ist auch ein Sack, in dem all die obengenannten Dinge und noch mehr enthalten sind – die Welt eben.

Frühlich

„Morgen wird es frühlich“ sagte der Wettermann gestern abend und entschuldigte sich dann verlegen für den Versprecher. Mir gefällt diese Wortschöpfung aber ungemein gut, klingt sie doch sehr nach einem sonnigen, fröhlichen, hoffnungsvollen, hellgrünen Morgen.
Und frühlich war es heute auch – nun gut, eher golden denn hellgrün, immerhin ist November, aber bei sechzehn Grad wollen wir nicht kleinlich sein.
„Frühlich“, das merke ich mir, und es paßt außerdem wunderbar zu dieser kleinen Neuerscheinung, die hoffentlich ein paar Leuten Freude machen wird:

Erschwingliche Juwelen

Neben dem Schreiben brauche ich manchmal etwas Konkretes, Wortloses.
Wörter und Sätze aneinanderreihen und zu einem so stimmigen Bild fügen, dass ein Leuchten darin versteckt ist: eigentlich ist das der Schmuckherstellung nicht unähnlich.

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Vielleicht hilft es mir deshalb, Steine in die Hand zu nehmen wenn ich beim Schreiben nicht weiterkomme. Sie fühlen sich fest, kühl und klar an. Ganz abgesehen davon kommen auch schöne Geschenke dabei heraus. Oder man tut etwas für das eigene Selbstbewusstsein.
Eine Tüte Steinperlen kann man wunderbar im Internet bestellen. Sicher wäre es aufregender, wenngleich anstrengender, in fremder Erde nach ihnen zu schürfen, in Minen nach den uralten Geheimnissen des Planeten zu suchen. Aber das übersteigt meine Möglichkeiten, also stöbere ich fröhlich im Onlineshop und suche mir heraus, was mich inspiriert. Das muss nicht teuer sein. Den Lapislazuli lasse ich deswegen sein und entscheide mich für geschliffene Flusskiesel und Perlmutt, für Aventurin, Bergkristall und Hämatit. Natürlich gibt es auch Glasperlen, Kunststoffperlen, Filzperlen, aber die gehören nicht zu den Materialien, die mir seelenverwandt sind. Nein, es müssen Mineralien sein, schon allein die Namen sind wie Musik und Dichtung und erfrischen mein Denken: Turmalin, Onyx, Karneol, Achat, Aragonit, Iolit, Amazonit, Sodalith, Rauchquartz, Landschaftsjaspis. Es gibt sie in Linsenform, Kugelform, Trommel- oder Walzenform, als Tropfen, Blüten oder gedreht.

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Manchmal mische ich noch ein paar Metallperlen darunter; der Kontrast betont den Charakter der Steine.
Eine Rolle Juweliersdraht (gibt es in allen Farben) und Verschlüsse kosten auch nur ein paar Euro. Eine Zange haben wir schon, ich glaube, sie liegt noch im Heizkeller, wo ich ein Ventil reparieren wollte. Jetzt nur noch ein Tütchen sogenannte Quetschperlen, mit denen man die Perlen in Abständen auf dem Draht fixieren kann. Man schiebt sie einfach an die richtige Stelle und drückt sie mit einer kleinen Zange zusammen, schon sitzen sie fest. Früher hat man Perlen meist nur aufgefädelt, aber seit es diese Quetschperlen gibt, kann man leicht filigrane Colliers herstellen. Mir gefällt das viel besser.

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Auf einem Frotteehandtuch, wo sie nicht wegrollen können, sortiere und kombiniere und puzzle ich, bis Form und Farben stimmen, bis es ein Ganzes ergibt, das sich nicht nur verträgt, sondern zum Berühren und Schauen einlädt. Wenn die Kette oder das Collier für eine bestimmte Person sein sollen, versuche ich natürlich, mich nach deren Geschmack, Persönlichkeit und bevorzugten Farben zu richten. Eine Kette ist wie eine Geschichte: sie erzählt etwas über ihren Träger.

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Bei den Verschlüssen muss man auch überlegen: Ist der Schmuck für eine ältere Person? Sie kommen nicht gut mit fummeligen Verschlüssen zurecht, da bietet sich ein Magnetverschluss an. Aber meine Schwester zum Beispiel, die viel herumkommt und fast alles verliert, benötigt Verschlüsse, die nicht so schnell aufgehen.
Bestimmt kann man das alles noch viel schöner und besser machen als ich es bisher getan habe, aber ich habe auch erst damit angefangen. Und es muss nicht immer alles perfekt sein, um Freude zu machen.-
Die ganze Bastelei muss nicht länger dauern als ein, zwei Stunden, macht einen klaren Kopf, keine Schweinerei oder Geruch in der Wohnung und hat ein befriedigendes Ergebnis. Die Materialien benötigen, wenn man sie wegräumen und aufbewahren muss, nur wenig Platz. Und die fertigen Geschenke wiegen kaum etwas und lassen sich leicht und schnell im Briefumschlag verschicken.

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Wenn mir so etwas gelungen ist, kann ich meist auch wieder schreiben. Das Schmuckbasteln, das Umgehen mit den geschliffenen, polierten Steinen hat etwas Meditatives, es fokussiert. Und eine gute Geschichte soll sein wie ein passender Schmuck: sie möchte dem Leben für einen Augenblick ein Schimmern schenken, kann im Gedächtnis bleiben als etwas, das einen hellen Eindruck hinterließ, eine schöne Erinnerung, eine Begegnung.

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Mehr Vorlagen gibt es hier.

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