Wie kleine Träume groß werden

Für Kindle, PC, Android, I-Phone, I-Pad und Blackberry gibt es nun „Das Traumnest“ als E-Book.
Eine Geschichte für Kinder und für Erwachsene, die noch einen Traum offen haben.
Sie erzählt, wie der kleine Daniel ein ganz besonderes Geschenk bekam, und davon, was mit verlorenen Träumen passiert und wie man sie wiederfindet.
Auch wer schon immer wissen wollte, warum Wasser manchmal so glitzert, findet hier eine Antwort.

Urlaubs- und Sommergeschichten

Hier gibt es ein eBook mit Strandgeschichten zum herunterladen für PC, Kindle, Smartphone, ipad etc, für nur 3,98.

Eine ungewöhnliche Flaschenpost verändert Corys Leben. Eine Frau mit merkwürdigen Gewohnheiten verblüfft die Menschen, die ihr am Strand begegnen. Ella lernt den unwiderstehlichen Herrn Rossmonith kennen und pflückt auf einer Nordseeinsel Zitronen. Ein Junge findet heraus, wo der Himmel wächst. Jula übergibt ihre unerfüllte Liebe dem Meer und der neurotische Philip wird von einem Sturm völlig umgekrempelt. Manchmal braucht man nur in Urlaub zu fahren und dem Meer zu begegnen, um in eine völlig neue, erfrischende Richtung gespült zu werden. – Geschichten für die Stunde am Strand, die Flugreise in den Urlaub, das Schmökern im Zelt oder das Träumen am Pool.

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Eine Sommergeschichte für Kinder und Erwachsene, die gern vorlesen oder noch einen Traum offen haben findet sich als E-Book für den PC, ipad, iphone, Blackberry, Android oder Kindle hier:

Es geht darum, wie kleine Träume groß werden, wie man verlorene Träume wiederfindet und warum das Licht auf dem Wasser immer so glitzert.

Wer leicht zu lesende, unterhaltsame Geschichten für Flugzeug, Bahn, Strand oder abends im Hotel sucht, findet sie in dem Buch „Die Füße der Sterne“.
Viele der Geschichten spielen am Strand: Ella begegnet auf einer Insel Herrn Rossmonith, der ihr mit Hilfe eines ungewöhnlichen Mittels ganz neuen Mut schenkt. Theo Knoll geht schwimmen und erlebt ein blaues Wunder. Heinz wird an einem tropischen Strand zum Komponisten und Lina und Niklas erwerben von einem Händler am Hafen ein Bild, das zur Schatzkammer ihres ganzen Lebens wird. Ein Mädchen findet im Schatten einer Düne heraus, wo der Himmel beginnt und zwei Jungen, wo ihr Leben als Erwachsene anfangen soll. Jan bringt einen sensationellen Fund, den er eigentlich gestohlen hat, dem Meer zurück.

Eine Leseprobe gibt es
hier.

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Gutenachtgeschichte für Kinder

Das Traumnest

© Patricia Koelle

„Du darfst noch mal zum Strand gehen, Daniel“, sagte Mama nach dem Abendessen. „Aber nur bis zu der schiefen Palme.“
Die schiefe Palme war Daniels Lieblingsplatz. Sie war so schief, dass man auf ihrem Stamm sitzen und mit den Beinen baumeln konnte wie auf einem Schaukelpferd.
Es waren Daniels erste Sommerferien. Danach würde er in die zweite Klasse kommen. Daniels Papa fand, dass die ersten Sommerferien etwas ganz Besonderes sind. Deswegen hatten sie in diesem Jahr eine weite Reise gemacht, in ein Land, in dem das Wasser im Meer so warm war wie in der Badewanne zuhause. Außerdem gab es da so viele Sterne am Himmel, dass es Daniel ganz schwindlig wurde, wenn er nach oben guckte.
Die Sonne fing gerade an, rot zu werden und unterzugehen, da sah Daniel von seinem Sitzplatz auf der Palme aus etwas sehr Großes, Dunkles aus den Wellen auftauchen. Es wurde immer größer. Ganz langsam krabbelte es an Land. Daniel vergaß vor Schreck beinahe zu atmen. Was, wenn es ein Seeungeheuer war?
Aber als es näher kam, fürchtete er sich nicht mehr. Oder höchstens ein bisschen. Das war ja eine Schildkröte! Er kannte Schildkröten, denn seine Tante hatte eine, die er manchmal mit Salat füttern durfte. Die war aber nur so groß wie seine Hand. Diese hier war so groß, dass Daniel darauf hätte reiten können. Ob sie doch gefährlich war?
Eigentlich sah sie nur sehr müde aus. Daniel sprang von der Palme und ging vorsichtig auf die Schildkröte zu.
„Hallo, ich bin Thea“, sagte diese leise.
Daniel staunte. „Warum kannst du sprechen?“, fragte er.
„Ich bin über hundert Jahre alt“, sagte sie, „ich habe schon sehr viele Menschen getroffen. Außerdem lernt man viel, wenn man so lange lebt.“
„Bist du deswegen so müde?“, wollte Daniel wissen.
„Ja, wahrscheinlich“, sagte Thea. „Bist du jemand, der ein Geheimnis bewahren kann?“
„Ich verpetze nie jemanden“, versicherte Daniel.
„Das ist gut“, meinte Thea. „Ich muss nämlich ein tiefes Loch graben, in das ich meine letzten Eier legen kann. Aber das ist sehr schwer, wenn man so alt und so langsam ist. Könntest du mir wohl helfen?“
Den Rest der Geschichte gibt es hier

Eine Weihnachtsgeschichte für Kinder

Das geheimnisvolle Geschenk
(c) Patricia Koelle

Kalli saß auf der Fensterbank und starrte in die grauen Wolken. Genauso schwer wie die aussahen fühlten sich auch seine Gedanken an. Seit Micha von nebenan weggezogen war, hatte er keinen Freund mehr gefunden, nicht nebenan und nicht in der Schule. Und dabei war das schon fast ein Jahr her! Ausgerechnet am Nikolaustag war es gewesen, dass der Umzugswagen um die Ecke bog und Micha endgültig fort war.
Der Winter war lang gewesen und der Sommer nicht so toll, und nun konnte er sich gar nicht auf Weihnachten freuen. Es machte keinen Spaß, alleine Ball zu spielen und Fahrrad zu fahren, und in der Schule stand er auf dem Pausenhof und schämte sich, weil ihn keiner fragte, ob er beim Einkriege mitmachen wollte. „Du musst einfach selber fragen, dann wird das schon“, sagte sein Vater. Aber so leicht war das eben nicht. Auch wenn Kalli allen Mut zusammen nahm und es versuchte, wollte einfach kein Wort herauskommen, wenn er den anderen gegenüberstand.
Es klopfte an seiner Zimmertür und Onkel Werner steckte den Kopf herein. „Ich wollte nur Tschüß sagen. Ich fahr doch morgen nach Island. In drei Wochen komm ich wieder, genau am Nikolaustag.“
„Tschüß“, brummelte Kalli.
„Nanu“, sagte Onkel Werner und kam nun doch herein. „Das klingt aber so gar nicht fröhlich. Was ist los? Freust du dich gar nicht, dass in kaum sieben Wochen Weihnachten ist?“
„Zu Weihnachten kriege ich doch auch keinen Freund“, sagte Kalli. Bei Onkel Werner kamen die Worte ganz leicht. Und das, obwohl der ziemlich groß war und eine tiefe Stimme und riesige Hände hatte. Onkel Werner war mutig. Er war schon in Australien tauchen gewesen und hatte Haifischzähne gefunden. Einen trug er jetzt an einer Kette um den Hals. Kalli durfte ihn manchmal anfassen. Wenn man mit dem Daumen darüber fuhr, war er ganz schön scharf. Manche von den Zähnen waren sogar zu Stein geworden, weil sie schon ewig im Meer gelegen hatten. Am liebsten hätte Kalli Onkel Werner und seine Haifischzähne mal mit in die Schule genommen. Das hätte die anderen Jungs bestimmt beeindruckt.
„Hmm. Island ist ja nicht weit weg vom Nordpol. Vielleicht kann ich ja mit dem Weihnachtsmann sprechen“, meinte Onkel Werner und zupfte sich nachdenklich am Bart, der dafür eigentlich zu kurz war. „Machs gut, Kalli.“ Weg war er. Aber die Wolken sahen auf einmal nicht mehr so dick aus.
Drei Wochen können ganz schön lang sein. Kalli konnte kaum abwarten, ob Onkel Werner tatsächlich den Weihnachtsmann treffen würde oder ihm wenigstens eine Nachricht schicken. Inzwischen schneite es nassen Matsch, und Kalli wurde auf dem Schulhof von den größeren Jungs eingeseift. Fast musste er weinen, denn in dem Matsch waren kleine Steinchen, die brennende Kratzer auf seiner Nase hinterließen. Die anderen lachten nur.
Am Nikolaustag saß Kalli wieder auf der Fensterbank neben dem großen Engel in dem weiten weißen Gewand, der in der Adventszeit hier stand seit Kalli denken konnte. Gedankenverloren aß einen Schokoladenschneemann, den er in seinem Stiefel gefunden hatte. Heute interessierten ihn die Wolken nicht. Er sah ungeduldig die Straße entlang. Nach und nach leuchteten an den Fenstern die Lichterketten und Sterne auf. Nun musste Onkel Werner doch kommen! Denn der hielt immer, was er versprach. Es war schon fast zu dunkel, um ihn zu sehen, als er endlich auftauchte. In der Dämmerung sah er noch größer aus, beinahe selbst wie der Weihnachtsmann. Tatsächlich hatte er auch seinen Bart wachsen lassen.
Kalli lief rasch hinunter und hüpfte ungeduldig von einem Bein auf das andere, während Onkel Werner sich mit seiner Mutter unterhielt. Während sie das Päckchen auspackte, dass sie mitgebracht bekommen hatte, zog er Onkel Werner am Ärmel. „Warst du beim Weihnachtsmann?“
„Pssst“, sagte Onkel Werner und zog ihn die Treppe hinauf. In Kallis Zimmer winkte er Kalli auf einen Stuhl und schloss sorgfältig die Tür. „Märchenhafte Geschenke müssen ihr Geheimnis behalten. Wenn jeder davon weiß, verlieren sie ihren Magie.“
„Was für ein Geschenk denn? Ich will doch einen Freund!“
„Immer mit der Ruhe. Noch ist ja nicht Weihnachten. Aber der Weihnachtsmann hat mir verraten, wie ich dir helfen kann. Und dann musste ich ganz schön lange suchen, um den Gegenstand zu finden, den er mir empfohlen hat. Island ist groß, und es liegen sehr viele Steine herum. Dazwischen einen ganz bestimmten zu entdecken ist gar nicht so leicht, wie du dir denken kannst. Oder hast du noch nie ein ganz bestimmtes Puzzlestück zwischen vielen anderen gesucht?“
„Doch, aber wozu brauchen wir denn einen Stein?“
„Das ist natürlich ein ganz besonderer Stein. Genau genommen ist es gar kein Stein.“ Das wurde ja immer geheimnisvoller. Onkel Werner legte ein kleines Päckchen in Kallis Hand. Es roch nach Onkel Werners Tabak und darin war etwas Schweres. Vorsichtig wickelte Kalli das blaue Seidenpapier ab.
Zum Vorschein kam tatsächlich ein flacher Stein. Er hatte genau dieselbe Farbe wie Kallis Hand. Und die Form – auf der einen Seite waren seltsame Löcher darin – und die Größe – nein, das konnte wirklich kein Stein sein. Es war …es war …. „Ein Ohr!“ rief Kalli und ließ es vor Schreck auf den Teppich fallen.
„Na, na“, sagte Onkel Werner und bückte sich danach. „Ein Ohr ist kein Haifischzahn. Das beißt nicht.“
„Aber Onkel Werner … wem gehört es denn? Man kann doch nicht einfach ein Ohr finden!“
„Auf Island schon!“ sagte Onkel Werner triumphierend. „Das ist ja das Tolle. Erinnerst du dich an die versteinerten Haifischzähne und an das, was ich dir von den Haifischen erzählt habe? Dass sie ihr Leben lang neue Zähne bekommen, wenn sie welche verlieren?“
„Klar, aber ….“
„Nix aber. Das ist bei manch anderen Lebewesen ähnlich. Bloß für die sind es nicht die Zähne, die am Wichtigsten sind. Sondern zum Beispiel die Ohren.“ Onkel Werner machte eine bedeutungsvolle Pause und gab Kalli den Stein zurück. „Und das hier ist ein Trollohr. Ein versteinertes natürlich.“
„Natürlich“, wiederholte Kalli verblüfft und drehte das Ohr hin und her. Es war ganz eindeutig ein Ohr. „Aber sind Trolle nicht böse?“
„Es gibt böse und es gibt freundliche. Wie bei den Haifischen übrigens auch. Aber es ist so: bei den bösen nutzen sich die Ohren nicht ab, denn sie hören den Menschen nicht zu sondern haben nur Unfug im Kopf. Aber die freundlichen Trolle bekommen soviel Wünsche und Geschichten zu hören, da brauchen sie manchmal neue Ohren, so wie die Haifische neue Zähne. Die alten verlieren sie einfach. Aber so wie die verlorenen Haifischzähne scharf bleiben – du hast dir ja an meinem schon mal den Daumen geritzt – so bleiben auch die Trollohren scharf und hören alles, was man hineinspricht. Trolle leben sehr sehr lange, viel länger als wir Menschen.“
„Und deshalb ist das Ohr schon zu Stein geworden?“

Versteinertes Trollohr

„Genau. Und da die Trolle durch die vielen Ohren, die nach ein paar Jahrhunderten Trollleben zusammenkommen, auch eine Menge erfahren, werden sie immer weiser und wissen zu allem einen Rat. Die meisten Ohren liegen natürlich zwischen den Steinen herum und niemand findet sie. Sonst könnte selbst den Trollen zuviel werden, was sie so alles erzählt bekommen. Aber wie Du siehst, habe ich Glück gehabt. Vermutlich war der Weihnachtsmann da nicht ganz unschuldig dran.“ Onkel Werner lehnte sich zufrieden in Kallis Schreibtischstuhl zurück, der gefährlich ächzte.
„Und was hilft mir das jetzt dabei, einen Freund zu bekommen?“
„Na, denk mal nach. Hast du noch nie bemerkt, dass Probleme kleiner werden oder sogar verschwinden, wenn man sie jemandem erzählt?“
Hmmm. Kalli dachte nach. Doch, er wusste, was Onkel Werner meinte. Gerade bei ihm hatte das schon öfter funktioniert. Zum Beispiel, als Kalli ihm von der Fünf in Mathe erzählt hatte. Da war das auf einmal gar nicht mehr so schlimm gewesen. Aber wenn man sich einen Freund wünschte, dann war das doch viel schwieriger.
„Siehst du, aber manchmal ist es ja auch gar nicht so einfach, jemandem von seinen Sorgen zu erzählen. Aber so einem Trollohr, dem kannst du alles erzählen. Das verrät ja nichts. Und es lacht dich auch nicht aus. Aber es hört immer zu!“
„Und dann darf man sich was wünschen? So wie bei Feen? Können Trolle auch zaubern?“
„Nein. Ein Troll ist ein Troll. Aber probiere es doch einfach aus. Der Weihnachtsmann wird sich schon etwas dabei gedacht haben, als er mir das für dich empfohlen hat. So, und nun muss ich runter zu deiner Mutter. Bestimmt schimpft sie schon, weil der Kaffee kalt wird.“
Kalli blieb sitzen und betrachtete das Trollohr. Er hatte es so lange in der Hand gehalten, dass es ganz warm geworden war. Es fühlte sich freundlich an, genau wie Onkel Werner behauptet hatte. Das mit den freundlichen Trollen war jedenfalls leichter zu glauben als das mit den freundlichen Haien. Ein bisschen komisch kam er sich schon vor, aber es war ja niemand hier. Vorsichtig hob er das Ohr an seinen Mund. „Ich wünsche mir so sehr einen Freund“, flüsterte er hinein. Er war sich nicht sicher, warum er flüsterte. Aber das Ganze war schließlich ein Geheimnis.
Und wohin jetzt mit dem Ohr? Ein Ohr steckt man nicht so einfach in die Hosentasche. Es durfte ja auch nicht zerbrechen, und in der Schule wurde sowieso alles geklaut. Kalli sah sich im Zimmer um. Der Engel! Der konnte darauf aufpassen, und falls der Troll, dem das Ohr gehörte, doch nicht so nett war, würde der Engel aufpassen, dass nichts Schlimmes passierte. Kalli steckte das Ohr in den weiten seidigen Ärmel. Er hatte mal gehört, wie Vater über Onkel Werner sagte: „Der hat immer noch ein As im Ärmel!“ Der Engel hatte jetzt also ein Trollohr im Ärmel. Ob das was nützen würde? …

Wie die Geschichte weitergeht, erfährt man hier:

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