Ein Frühlingskind am Glückstag

Die 9 ist meine Glückszahl. An einem 9. habe ich meinen Mann kennengelernt und an einem anderen 9. haben wir geheiratet. Da hoffe ich, dass es ein gutes Zeichen ist, dass der neue Roman an einem 9. erschienen ist. Vielleicht hat seine Titelheldin Carly auch Glück und schenkt einigen Leserinnen schöne Stunden. Wir haben am Schreibtisch so viel zusammen durchgemacht, dass mir das viel bedeuten würde.

Carlyendgültig

Als ich klein war, wohnte über uns ein alter Herr. Irgendwann im April setzte er heimlich Marien- und Maikäfer aus Schokolade für uns auf die Außentreppe, als seien sie da gerade gelandet. Jedes Jahr. Für uns fing an genau diesem Tag der Frühling an: Wenn die Schokoladenkäfer angekommen waren. Danke für diesen Kindheitszauber und die schöne Erinnerung, Herr Jagomast! Das ist 45 Jahre her und ich habe es nicht vergessen.
Heute setze ich meine Geschichte auf eine gedachte Treppe und wünsche mir, dass die oder der eine oder andere von euch sie dort aufhebt und sich darüber freut, so wie ich damals über die Käfer.
Und als kleines Gedenken an den alten Herrn Jagomast habe ich heute Schokokäfer gekauft. Vielleicht unterstützen sie den Carly-Roman auf seinem „Flug“ in die Leserwelt.

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Kennt Ihr Kalle?

Leseprobe aus „Die eine, große Geschichte“.

….
Der Himmel berührte tatsächlich an den Rändern nicht mehr die Erde. Er schwebte auf einem Ring aus Licht. „Horizont, Kalle, das ist der Horizont“, mahnte er sich. Auch wenn er nie am Meer gewesen war, gehört hatte er einiges, da kam man nicht drum herum als Sohn eines Pädagogen, der auch nach dem Zähneputzen und vor dem Frühstück Lehrer war.
Der Ring aus Licht war unten aprikosenfarben, darauf lag schmales Grün, und dann kam Blau bis zum Rand der tiefhängenden Wolken. Aber nicht nur ein Blau. Kalle senkte den Blick vor diesem gewaltigen Chor aus Blau und schrieb das Wort in sein Notizbuch. „Blau!“ Er würde dann schon wissen, was er gemeint hatte. Das Ausrufezeichen würde seine Erinnerung bewachen. Blau gehörte auf jeden Fall in die eine, große Geschichte, die er in diesem Moment ganz um sich herum spürte. Das klang nicht nach viel, aber es war ein neues, großes Blau, das nicht das Geringste mit dem Blau der Trikots von seinem Verein Hertha BSC zu tun hatte oder Annelieses engen Jeanswesten.
Er war froh über das vertraute Wolkengrau, das einen Deckel auf das Blau legte und dessen Regen den Staub der zurückgelassenen Stadt zusammen mit dem kleinen Erschrecken von seinem Gesicht wischte.
Erst zaghaft, dann mutiger lief er die Mole bis zum Ende. Niemand außer ihm war mehr hier, die anderen Touristen waren umgekehrt oder gleich zwischen Cappuccino und Torte in den Cafés hängengeblieben.
Am Ende stand ein Leuchtturm, grün, und in der Ferne entdeckte er einen zweiten, roten. Zwillingswächter an einem Tor zur Welt, zur Ferne, zum Blau. Dazwischen fuhren Schiffe, riesige Fähren, kleine Segelschiffe, ein Motorboot der Polizei auf Schaumkronen. Kalle lehnte sich an den Leuchtturm, ihm war schwindelig von dieser bewegten Weite. Sie löschte für den Augenblick die Straßen der Stadt, die Menschenmengen, den Benzingeruch, alles Vertraute aus ihm und den Boden unter seinen Füßen.
Er vergaß die Zeit; hier war sie überflüssig. Als er müde wurde, setzte er sich auf den äußersten der Felsen, die um das Ende der Mole aufgeschüttet waren, um die Gewalt der Wellen zu brechen.
Ein weißes, klobiges Schiff fuhr aus dem Hafen, so dicht an der Mole und an Kalle vorbei, dass er es fast hätte berühren können. Menschen lehnten an der Reling, manche sahen nach vorn, andere zurück, einige winkten. Kalles Blick traf einen anderen, einen aus grauen Augen unter entschiedenen Brauen. Dazu gehörte ein Lächeln, dessen Mundwinkel sich leicht nach unten bogen und das dadurch umso heller wirkte. Der Blick einer Frau mit schulterlangen dunklen Haaren, in denen der Fahrtwind eine Extraschleife drehte, einer zierlichen Frau in taubenblauer Jacke und weißen Hosen. Sie gehörte nicht zu denen, die winkten. Sie warf ihren Blick wie ein Tau über die Armlänge Meer, und er machte sich mit einem doppelten Knoten in Kalles Erinnerung fest….

Neuer Roman – Abenteuer für 99 Cent

Neuer Roman – Abenteuer für 99 Cent


Wer hat nicht schon mal daran gedacht, spontan zu kündigen und alles hinter sich zu lassen? Aber wer macht das schon?
Kalle macht es.
Kalle Brennicke ist Busfahrer in der Großstadt. Wie viele andere hat er schon als kleiner Junge davon geträumt. Gegen den Willen seines Vaters hat er diesen Traum wahr gemacht. Bis zu jenem Tag, als ein Fahrgast etwas verliert, das für andere nur Müll ist. Kalle aber kann von diesem Moment an nicht mehr weiterfahren. Bei ihm löst es eine Erinnerung aus – und eine Hoffnung. Er denkt an einen Tag, als er mit Susanna auf einer Wiese saß. An das verlorene Gefühl von damals, als er jung und alles möglich war. Und weiß in diesem Moment, dass sein alter Traum zu Ende ist. Sein Chef und Anneliese vermuten ein Burnout, aber Kalle sieht das anders. Genau genommen hat er sogar drei gute Gründe, um alles hinzuschmeißen und sich auf den Weg und eine Suche zu machen, nicht nur nach dem Anfang eines neuen Traumes. Da ist auch noch seine Nebenbeschäftigung, die er niemandem verraten hat, weil ihn seine Kollegen auslachen würden …

Teil 1 umfasst Kapitel 1 – 9, ca. 50 Buchseiten

Neuerscheinung

Tatsächlich! Nächste Woche gibt es druckfrische Bücher!
Bestellt werden kann schon jetzt (Klick auf das Cover). Natürlich dann auch bei Amazon etc. und in der Buchhandlung Eures Vertrauens.

Seit Jahren drängte diese Geschichte danach, geschrieben zu werden, aber es wollte mir nicht gelingen, bis mir ein Licht aufging: Ich hatte an der falschen Stelle angefangen. Dann ging es wie von selbst – allerdings nur, weil ich das Manuskript online als Blog geschrieben habe, unter einem Pseudonym. So hatte ich aufmerksame Leser, die viele Fehler sofort ausgebügelt und mir ständig Mut gemacht und Zuversicht geschenkt haben. Auch an dieser Stelle ihnen allen noch einmal ganz herzlichen Dank!!!
Ein dickes Dankeschön natürlich auch an den Verlag für all die Mühe.
Nun kann ich nur noch hoffen, dass der Roman seinen Weg zu Lesern findet…

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