Neuer Roman – Abenteuer für 99 Cent

Neuer Roman – Abenteuer für 99 Cent


Wer hat nicht schon mal daran gedacht, spontan zu kündigen und alles hinter sich zu lassen? Aber wer macht das schon?
Kalle macht es.
Kalle Brennicke ist Busfahrer in der Großstadt. Wie viele andere hat er schon als kleiner Junge davon geträumt. Gegen den Willen seines Vaters hat er diesen Traum wahr gemacht. Bis zu jenem Tag, als ein Fahrgast etwas verliert, das für andere nur Müll ist. Kalle aber kann von diesem Moment an nicht mehr weiterfahren. Bei ihm löst es eine Erinnerung aus – und eine Hoffnung. Er denkt an einen Tag, als er mit Susanna auf einer Wiese saß. An das verlorene Gefühl von damals, als er jung und alles möglich war. Und weiß in diesem Moment, dass sein alter Traum zu Ende ist. Sein Chef und Anneliese vermuten ein Burnout, aber Kalle sieht das anders. Genau genommen hat er sogar drei gute Gründe, um alles hinzuschmeißen und sich auf den Weg und eine Suche zu machen, nicht nur nach dem Anfang eines neuen Traumes. Da ist auch noch seine Nebenbeschäftigung, die er niemandem verraten hat, weil ihn seine Kollegen auslachen würden …

Teil 1 umfasst Kapitel 1 – 9, ca. 50 Buchseiten

Herbststurm (Gedicht)

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Herbststurm
© Patricia Koelle

Der Wind trägt schwer heut an Erinnerungen
von lichter Zeit mit dir, die ich geliehen
noch nie ist mir so endlos schlecht gelungen
mich deinem Zauber wieder zu entziehen

Aus Wiesen hebt er erdigen Geruch
der seltsam schweigend tief zu dir gehört
im Himmel schreibt er einen hellen Bruch
seit ständig etwas dich heraufbeschwört

Er wagt, die Bäume einsam tief zu neigen
flüstert mir nur deine Stimme übers Land
malt mit lebendig sturmverwehten Zweigen
die lang vertrauten Gesten deiner Hand

Der Sturm ist ewig Schatz und fröstelnd Flucht
treibt herbstlich dunkle Wolken auf die Reise
voll allzu neuer, allzu junger Sehnsucht
auf allzu alte, zärtlich leise Weise

Dein Augenzwinkern blitzt in kühlen Seen
gleich unserem Denken in derselben Spur
als Echo Gegenwart, kann nicht verwehn
ist Glück, auch wenn geheimes Klingen nur

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Autorenräume (Gedicht)

Autorenräume
(c) Patricia Koelle

Ich werd mit jedem Stern geboren
geh oft in Galaxien verloren
fühl meist mich Schwester der Plejaden
flieg sommers auf dem Sternbild Schwan
von Venus zu Aldebaran
durch weite himmlische Arkaden.

Will mit Worten Wege weben
folg Entwürfen, die entschweben.
In jedes Meer werf ich mein Lot.
Mit hellwirbelnd Muschelscherben
möchte hundertfach ich sterben
hoher Wellen runden Tod.

So streunt mein staunend Seelensein
irrt wirr und still und gern allein
zwischen Ozean und dem All.
Beide sind mir tiefe Heimat
werfen zündend lichte Saat
beide bringen mich zu Fall.

Die Erde ist mir nur Station
auf der ich einen Traum lang wohn
trotz andren Rufs den ich vernommen.
Hier wurd ich Gast
und glaube fast
ich war dem Wind willkommen.

Unterwegs (Gedicht)

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Unterwegs im Fließ
© Patricia Koelle

Schon schimmert Ruf von Grillen und Zikaden.
Die Tage leuchten kürzer auf den Mooren
wo wispernd Blüten zum Gedenken laden
trägt Erdgeruch verstummter Worte Sporen.

Dein Echo flattert kühl auf tiefen Pfaden.
Im Sumpf irrn grün Ideen, halb geboren.
Dein bleibend Schatten wirft mir silbern Faden,
im Wind malt Schilf gleich Pinseln lang verloren.

Die Sommersehnsucht lässt sich jetzt noch stillen,
doch flutend Wehmut spielt den Unterton.
Ich geh den Weg wohl längst um deinetwillen.

Durch diesen Grund leis deine Bilder hallen
wenn hoher Klang von Herbst weht mahnend schon
und nichts lässt gültig je den Vorhang fallen.

zpfau

Sommergedicht 6 – Sommerliebe

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Sommerliebe
© Patricia Koelle

Mir ist als ob dein Name klingt
aus der Blüte, die im Winde schwingt,
als könnt ich alle Wege wagen
wenn sie nur deine Spuren tragen.

Die Sehnsucht spielt im Meeresrauschen.
Ich möchte meinen Traum nicht tauschen
mich wie der Sommer selbst zu fühlen
mit dir, dort wo die Wellen kühlen,

alle Schätze bergen aus den Tagen
und einfach niemals danach fragen
was die Zukunft wohl verspricht:
was nicht heut ist, zählt noch nicht,

denn heut ist jetzt und ewig gilt
mir dieser Zeit Erinnerungsbild –
dein Kuss, dein Blick, dein Tanz ,dein Wort,
uns wird Glücksheimat dieser Ort.

Der Himmel schickt uns ein Gedicht
aus rosarotem Wolkenlicht,
warmer Sand liegt uns zu Füßen
als wollte uns die Erde grüßen.

drachen

Sommerträume

Ich mag Winter. Ich mag eiskalte klare Luft und eine Welt, die weich im Neuschnee schläft. Doch je älter ich werde, desto eher beginne ich, mich nach dem Frühling zu sehnen. Heute aber überspringe ich den Frühling und träume aus irgendeinem Grunde von einer meiner Lieblingssommerblumen.

glorytrichter

Wenn die Winde blüht, hängt der Himmel voller kleiner Grammophontrichter und ich bilde mir ein, tonlose Musik zu hören, die Musik des Lebens selbst. Auf diesem Foto hing die Blüte zu hoch, sie war dem Himmel so weit entgegengekommen, dass ich sie nicht erreichen konnte. So habe ich sie von unten fotografiert und es wirkt, als sei sie in einem Zwiegespräch mit dem Himmel, das man auch besser nicht stören sollte.
Noch ist der Boden steinhart gefroren und es wird Geduld brauchen, bis ich die Samen am Zaun verstecken kann. Dann muss sie monatelang gegossen und gedüngt werden, bis sie den Himmel erreicht, Zentimeter für Zentimeter. Wir erobern den Himmel zusammen. Teamwork. Ich freue mich darauf. Immerhin ist alles schon da, genetisch gespeichert in einer streichholzkopfgroßen Kugel. Die Blume muss sich den Kopf nicht zerbrechen, sie kennt ihre Aufgabe. Fast bin ich ein wenig neidisch. Vielleicht muß ich mir aber auch nur ein Beispiel an ihr nehmen und warten, um dann Stückchen für Stückchen voranzukommen.

Ostseegrüße

Heute zogen die Kraniche übers Haus, in ordentlicher Formation pfeilgerade Richtung Süden. Wir hören so gern ihre Rufe, sie sind für uns jedesmal ein Gruß von der See, unserer zweiten Heimat. Sie kommen aller Wahrscheinlichkeit nach von den Boddenwiesen, um Zingst herum, wo sie sich im Herbst sammeln zum großen Flug. Auch wir sind dort fast jedes Jahr. An der See finde ich die meisten Geschichten und die besten, an der See ist meine Seele zuhause und mein Denken, auch wenn ich mein Leben in Berlin verbringe.
Wenn die Kraniche nach Süden fliegen wecken sie keine Sehnsucht in mir, doch wenn sie zurückkehren, bekomme ich Heimweh und würde sie gerne begleiten.
Ich habe einmal ein Gedicht geschrieben, dort auf dem Fischland. Den Anfang habe ich jetzt als Titel für mein Blog entwendet:

Fischland-Darß

Alles voller Himmel
der Wind trägt Deine Töne
die Wellen fließen uns
kühl in die Morgen

Kiefern klammern Ausrufezeichen
schräg auf fallende Dünen
hissen weiße Möwenflaggen
bleiben zum Trotz aufrecht
Dünengras zeichnet helle Wege

Wurzeln treiben wie Flaschenpost
vom Leben gefüllt
Tang schlingt Schriftzeichen
auf den Rand der Welt

Ich steige barfuß
auf nasse Wortinseln
vielleicht sind sie bewohnbar
sobald ich sie lesen kann

Der still gewordene Horizont
schmeckt nach Algen
riecht nach Salz und oben
mit den Wolkenquallen ziehen
Flammfarben über die Schaumkronen

Verlorene Schemtterlinge am Flutsaum
Sanddornbeeren zwischen Muscheln
Kranichfedern schreiben Ahnung
neuer Tage und Versprechen

alles voller Himmel

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