Überlebende/Survivors

wpid-20130407_125032.jpg

Sie waren die letzten Wochen unter einer dicken eisverkrusteten Schneedecke begraben. Und jetzt sehen sie so aus – unverzagt, aufrecht und strahlend. Und die dazugehörigen Bienen haben zum Glück auch überlebt. Daran möchte ich mir ein Beispiel nehmen, wenn es mal wieder hart auf hart kommt.
_____
They were bruried under a thick blanket of ice and snow the past weeks. And here they are, upright, unfazed and beaming. When hard times happen to me, I want to remember them and try to be as strong.

Die Hand des Winters/The hand of Winter

wpid-20130405_094604.jpg

Noch ein letztes mal streckt der Winter eine knochige Hand nach unseren Blumenbeeten aus wie ein Ertrinkender. Aber es wird ihm nichts nützen!
____
Winter grabs our flowerbeds with an icy hand for the last time like a drowning man. But it won’t save him 🙂

Durchhalten/Hero(n)

20130314_123706

Er wartet auf den Frühling, wie wir. Wie oft war er frustriert diesen Winter, weil er sah, wie sich die Fische unter dem Eis bewegten – und er musste hungern! Nun sieht es schon besser aus.
___
All winter he was frustrated because he saw the fish moving under the ice and still had to go hungry. Now things are beginning to look up.

Dreifachfreude/Threefold happiness

wpid-20130302_155819.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Strauß ist für meine Mutter. Mit ihren 86 Jahren hat sie so tapfer den langen, dunklen Winter überstanden und sich gerade unternehmungslustig einen nagelneuen Apple Computer gekauft, weil ihr der alte zu langsam wurde.  Gefreut hat sich aber auch die thailändische Blumenfrau, die ebenso tapfer den langen, trüben Winter hindurch mit kalten Füßen auf Kunden gewartet hat, die nicht kamen, und die Blüten gegen den Frost verteidigte so gut es ging.  Und auch ich habe mich gefreut, weil zum ersten Mal in diesem Jahr die Sonne auf dem Weg zur Blumenfrau warm auf meine Nase schien.

Es ist gerade soviel Frühling draußen, dass ich mich selbst fühle wie ein Blumenstrauß 🙂

This bouquet is for my mother, who bravely survived her 86th long, dark winter and just bought a new apple computer because she thinks her old one is too slow for her. But it also made the flower lady from Thailand happy, who just as bravely stood outside  throughout Winter with icy feet, waiting for buyers who never came, defending her flowers against the bitter frost.  It also made me happy because on the way to the flower lady the sun shone bright and warm on my  nose for the first time this year. In fact, there is so much sudden spring in the air today it makes me feel like a bunch of flowers myself.

Winter-Garten

Noch nie haben im Dezember die Rosen so schön, ausdauernd und duftend geblüht. Dass mal eine Knospe vom Herbst übrigbleibt und verspätet aufblüht, das gab es wohl, aber dass sie ständig neue Knospen schieben – das nicht. Und dann dieser Duft. Er hat etwas ganz Besonderes, vielleicht nur im Kontrast zu der klaren Winterluft, die so wintrig eben nicht ist in diesem Jahr. Und die Rose ist nicht allein. Es gibt schon – fast – Schneeglöckchen, aber es blühen auch noch Ringelblumen – auch mit neuen Knospen. Die Kugeldistel hat ebenfalls eine neue Knospe, die Geranien auch. Alle diese Aufnahmen stammen vom 24. Dezember. Ich mag zwar weiße Weihnachten – aber die hatten wir im letzten Jahr. Dieses Jahr genieße ich das Weihnachten der Dezemberrosen.

Glück im Winterbett

Auch wenn das Tauwetter nach der langen Zeit wohltuend ist, so hat sich doch mein Denken auf und unter dieser asketischen weißen Decke sehr wohl gefühlt. Ginge es nicht darum, dass mein Liebster mit dem Rollstuhl auch wieder einmal aus dem Haus möchte, könnte es von mir aus noch lange weiter schneien. Ich fühle mich in nördlichen Gefilden wohl, warum auch immer. Karibik habe ich erleben dürfen, doch ein Nordseestrand ist mir jederzeit lieber – und offenbar sogar Berlin, wenn Schnee liegt. Mitten zwischen den Hochhäusern gibt es unberührte, ganz neue Landschaften. Endlos könnte ich darin umherstreifen, die kalte, saubere Luft atmen, das Schwarzweiß genießen, in einer Art wortlosem Glück. In der Ruhe unter der Schneedecke brüten sich Ideen wie von selbst aus, während frische Gedanken auf der weißen Weite in ungekannter Freiheit unterwegs sind. Zeit scheint sich darauf auszudehnen, ist plötzlich verfügbar in Mengen, die im Sommer im Trubel verlorengehen. Von mir aus könnte sie auch stehenbleiben, diese Zeit, ohne dass ich mich langweilen würde. Im Winterschlaf der Natur werde ich hellwach. Es gibt so viele mögliche und lockende Richtungen, zum Jahresbeginn und im Schnee. Die Weite ist offen, die Tage unbeschrieben, alles ist hell.

%d Bloggern gefällt das: